Ohne Leid, kein Freud

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Die Geschichte spielt in den fünfziger Jahren. In diesen Zeiten hörten Teens und Twens noch auf die Erwachsenen. Widerspruch war selten oder wurde im Keim erstickt.

Kapitel I: Martha

Martha war ein kräftiges Mädchen vom Land und wenn ich Land meine, dann den Bayerischen Wald. Der Name des Ortes tut nichts zur Sache. Jedenfalls lebte damals meine Stieftante dort.

Ich selber wohnte mit meinen Eltern in der 150 km entfernten Großstadt. Weil die Stadt immer noch nicht die Schäden des Krieges überwunden hatte, verbrachten wir die gesamten Ferien auf dem Land. Dort konnte ich mich jedenfalls besser als in der im Aufbau befindlichen Stadt satt essen. Ich gebe zu, trotz oder wegen der spärlichen Zeiten war ich ein wenig verfressen.

Martha, die zwei Jahre älter war, wohnte genau gegenüber. Sie war ein wenig drall und ich fand sie so lecker wie eine Bratwurst.

Allerdings hatte sie nicht sehr viel zu lachen. Ihre Eltern waren streng. Ihre Mutter ließ es geschehen, wenn der Vater den Riemen heraus holte und seine Tochter für das geringste vergehen züchtigte. Mir tat dies sehr leid.

Aber Martha schuf sich ihre Freiräume.

Ich war gerade 18 Jahre alt geworden, als ich an Fronleichnam früh am Morgen beschloss, einen Spaziergang zu machen. Ich stellte mir vor als Entdecker die Welt zu erobern und mit einer Weidenrute bewaffnet, zog ich hinaus, um meine kleine Welt zu unterwerfen. Es war ein sonniger Tag und ich hätte Bäume ausreißen können.

Mit Schmetterlingen im Bauch stolzierte ich also weiter und gelangte schließlich an ein kleines Birkenwäldchen nahe des Dorfes. Ich ließ mir eine fette Wurst schmecken, die ich aus der Speisekammer meiner miesepetrigen Stieftante „geborgt“ hatte Ach ich konnte sie nicht leiden, sie war mir zu asketisch und fromm. Meine Eltern waren da ganz anders. Sie ermunterten mich frei zu denken und meinen Launen und Sehnsüchten nach zu gehen. Das war für diese Zeit etwas sehr ungewöhnliches, ja revolutionelles .

Ich sah Martha, wie sie sich an dem kleinen Altar für die Fronleichnamsprozession zu schaffen machte. Sie hatte wirklich einen prachtvollen Arsch, den ich nur all zu gerne eine wenig durch geknetet hätte. Ich nahm das verbliebene Ende der Wurst, stopfte es in mich hinein und rief mit vollen Mund:

„Hallo Martha, meine Holde, was machst du denn da, streck nur weiter deinen süßen Hintern hinaus“.

Unwirsch drehte sie sich zu mir um und sah mich prüfend an.

Irgendwie hatte ich das Gefühl besser zu verschwinden, aber ich suchte ihre Nähe, ganz instinktiv, denn irgendwie faszinierte sie mich.

„ Na, Kleiner“ sagte sie schnippisch „was willst du denn mit der Weidenrute. Mir vielleicht eine Abreibung verpassen wie mein Vater es gelegentlich tut ?

„ Nein, das würde ich nie tun“ antwortete ich ein wenig schüchtern und warf die Rute achtlos beiseite.

„ Das möchte ich dir auch geraten haben, Bürschchen, sonst würdest du nämlich dein blaues Wunder erleben, das kann ich dir versichern, ich bin nämlich stärker als du Wicht und könnte dich im Handumdrehen überwältigen“ und lachte dabei hämisch, wie es Mädchen gelegentlich tun und einen Jungen genau da treffen können, wo es ihm weh tut, nämlich in seinem männlichen Stolz.

Das konnte ich mir selbstverständlich nicht gefallen lassen. „Pah“ rief ich trotzig aus „du bist doch nur ein schwaches Mädchen, das nicht einmal einen 10 jährigen Jungen die Stirn bieten könnte.“ Irgendwie erschrak ich über meine eigene Kühnheit, denn Martha war einige Zentimeter größer als ich und brachte mit Sicherheit auch das eine oder andere Kilo mehr auf die Waage.

„ So, so“ meinte sie mit einem siegessicheren Grinsen auf ihrem herben, aber dennoch hübschen Gesicht „dann werden wir unsere Kräfte wohl messen müssen, Kleiner. Komm morgen, am Sonntag nach dem Mittagessen in die kleine Scheune im Wäldchen. Dann werden wir ja sehen wer die Stärkere ist. Aber eins muss dir klar sein, der Besiegte gehorcht der Siegerin. Einverstanden du Würstchen ?“

Eine solche Arroganz war dann doch zu viel für mich. „Du dumme Göre“ rief ich erbost aus „ich bin mehr als einverstanden, deinen Hochmut wirst du noch bereuen“ und stapfte ziemlich angesäuert, aber auch ein wenig verunsichert von dannen.

Meine Verunsicherung war nur natürlich, da ich bisher sorgsam körperliche Auseinandersetzungen vermieden hatte und wenn ich mich einmal einem anderen Jungs stellen musste, jedes Mal den Kürzeren gezogen hatte. Ich war leider nicht sehr muskulös und neigte zu dem einen oder anderen Pölsterchen. So musste ich mit dem Essen aufpassen damit meine Hintern nicht zu prall wurde und ich keinen Brustansatz bekam.

Aber ein Mädchen müsste ich doch besiegen können.

Meine Selbstzweifel vergingen an diesem Tag nicht. Was hatte Martha nur gemeint mit „der Besiegte gehorcht der Siegerin“. Ich selber wusste nicht genau, was ich mit ihr machen sollte, wenn ich den Kampf gewinnen sollte. Vielleicht mein Zimmer aufräumen lassen, aber dazu hatte ich ja schließlich meine Mutter. Nach längerem Überlegen beschloss ich endlich, dass sie meine Füße zu küssen hatte.

Nach einer unruhigen Nacht und einem Frühstück ohne Appetit machte ich mich für die Kirche zu recht. Ich zog meinen feinen Anzug an und meine Stieftante, die mich immer streng und konsequent behandelt hatte, ermahnte mich noch, ja aufzupassen und meine Kleidung nicht zu ruinieren. Nachdem meine Eltern mich für den Rest der Ferien bei meiner verwitweten Stieftante zurück gelassen hatten, war es selbstverständlich, dass ich mit ihr zusammen in die Kirche ging.

Diese Tatsache gefiel mir überhaupt nicht, denn zu jener Zeit und wahrscheinlich ist es in dieser urkatholischen Gegend immer noch so, waren Männlein und Weiblein in der Kirche strikt von einander getrennt. Auf der rechten Seite saßen die Bauern und jungen Männer, zu diesen ich mich eigentlich zählte, und auf der linken Seite nahmen die Frauen und Mädchen sowie die männlichen Kinder Platz.

Ich hatte mich eigentlich immer bei den Frauen sehr wohl gefühlt, jedoch nicht am heutigen Tage, denn meine herrische Stieftante bestand darauf, dass ich auf der weiblichen Seite neben ihr Platz nehmen musste.

Nicht der Demütigung genug, setzte sich auch noch Martha neben mich. Kniff mich ein wenig schmerzhaft in die Wange und sagte sogleich artig meiner Stieftante guten Tag. Diese war höchst erfreut über Marthas Anwesenheit, da sie die fleißige und bestimmte Art der jungen Frau sehr schätzte.

„ Grüß Gott Martha“ sagte meine Stieftante „schön, dass du dich zu uns gesellst. Du kennst ja meinen Neffe, obwohl er heute sehr ungezogen ist, wäre es sehr nett, wenn du dich am Nachmittag um ihn kümmern könntest. Dein Vater ist ja auf dem Rossmarkt in der Kreisstadt und wie ich seinen Durst kenne, wird er nicht vor Morgen Mittag zurück kehren. Wenn du willst kannst du heute Nacht bei uns übernachten

Freudig sagte Martha zu und meinte mit einem Augenzwinkern zu mir nur, dass sie mich ja so gerne habe und ohnehin mit mir heute Nachmittag verabredet sei. Zufrieden streichelte meine Stieftante Marthas Wange und lud sie nach der heiligen Messe zum Mittagessen ein.

Eins musste ich trotz der unangenehmen Lage jedoch zugeben: Martha sah wunderschön aus. Sie hatte ein knielanges, hochgeschlossenes dunkles Kleid an, darunter einen Petticoat, so dass ihre schönen, nylonbestrumpften Beine vornehm zur Geltung kamen. Niemand konnte jedoch behaupten, dass sie unpassend gekleidet gewesen wäre.

Nach dem Gottesdienst hatte ich den Hohn der Dorfburschen zu ertragen, die sich köstlich darüber amüsierten, dass ich auf der „Dirndlseite“ gesessen hatte. Sie riefen mir in ihrem Dialekt den beißenden Spott „Derndl, Derndl, Derndl...“ hinterher.

Ich wäre am liebsten im Boden versunken und eine oder zwei Tränen kullerten über meine Augen. Ob aus Wut oder vor Scham kann ich heute nicht mehr sagen. Meine Stieftante kümmerte die Situation jedoch nicht. Sie nahm mich fest an die Hand und zog mich bestimmt hinter sich her.

Martha musterte mich dich ganze Zeit interessiert.

Zu Hause am Hof angekommen gingen wir in die Küche. Während sich meine Stieftante am Herd zu schaffen machte, wollte Martha gerade den Tisch decken., während ich auf dem altem Sofa lümmelte.

„ Wo kommen wir denn dahin“ bestimmte meine Stieftante entrüstet „los du Nichtsnutz, steh auf, oder ich mache dir Beine. Martha ist unser Gast und du hast sie als ihr Gastgeber zu bewirten.“

Als ich immer noch schmollend auf dem Sofa saß und keine Anstalten machte, ihrem Begehren nach zu kommen, schritt sie schnell auf mich zu und gab mir eine saftige Ohrfeige, die fürchterlich brannte. Wie von einer Tarantel gestochen, sprang ich auf und lief zum Küchenschrank um das Geschirr sogleich heraus zu holen. Nachdem ich die Suppenteller und das Besteck aufgetragen hatte, wollte ich mich gerade zu den beiden Damen setzen als meine Stieftante sagte:

„ Nein, du bekommst nichts zum Essen. Ich habe dein abscheuliches Verhalten satt, du stellst dich jetzt in die Ecke und siehst uns beiden Frauen zu, wie wir den Lohn unseres Tagwerkes ernten. Du bist bisher ein frecher Lümmel und sollst erst essen, wenn du es dir verdient hast.“

Ich tat wie mir geheißen und jeder Bissen der Beiden machte mir zu schaffen, denn ich hatte schon aufgrund meines schmalen Frühstückes einen ordentlichen Hunger. Als sie endlich fertig waren, bekam ich den Auftrag, die Hauptmahlzeit zu servieren. Ich packte Beiden eine ordentliche Portion Schweinebraten und Kartoffelknödel auf den Teller, sparte auch nicht mit der Bratensoße, und servierte das weitere Essen. Sie ließen es sich schmecken. Martha konnte es nicht unterlassen laut und genüsslich zu schmatzen, was mich, obwohl ich es widerlich fand, nur noch mehr Hunger bekommen ließ.

Als mit dem Essen endlich fertig waren, räumte ich den Tisch ab und spülte und trocknete auf das Geheiß meiner Stieftante das Geschirr ab.

Diese war nun ein weinig besänftigt. Gehorchte ich doch, wenn auch noch widerwillig. Während ich die Hausarbeiten verrichtete, sagte meine Stieftante: „Nun ihr zwei, ich werde euch für euren Ausflug ein paar Brote schmieren, aber Martha, gib ihm nur etwas zu Essen, wenn er schön brav ist  und es wirklich verdient hat. Mir ist es egal, dass er hungert, solange er nicht weiß, wie er sich benehmen muss.“

Das hatte gesessen. Ich hielt lieber meinen Mund und beschloss mein Glück nachher bei Martha zu versuchen.

Freundlich verabschiedete uns die Stieftante und schickte uns in den Nachmittag. Sie wolle uns nicht vor den Nachtmahl wiedersehen, da sie eigene Pläne habe. Also fuhr ich mit Martha auf unseren Fahrrädern aus dem Dorf hinaus in Richtung der Scheune in dem Wäldchen inmitten der Felder.

Meine Nervosität stieg.

Jetzt nachdem wir den Hügel außerhalb des Dorfes genommen hatten und niemand außer den Bauern auf dem Feld uns beobachten konnte, bedrängte ich Martha.

„ Komm, lass gut sein, gib mir bitte etwas zu essen, ich habe meine Lektion gelernt.“

Aber all mein Betteln half nichts. Martha sagte nur: „Wir haben eine Abmachung, in der Scheune wird die Entscheidung zwischen uns fallen.“

Fortan hielt ich den Mund, bis wir den Rand des einsamen Wäldchens erreichten.

Es war Sommer und wir beide schwitzten in unserer feinen Kleidung. Ich fand es hier immer ein wenig unheimlich. Das Wäldchen wurde gerade einmal von Schwammerern (Pilzsammlern) besucht, jedoch es war noch zu früh im Jahr, die Saison hatte noch nicht begonnen, so dass wir beide alleine waren. Die Scheune wurde seit Jahren schon nicht mehr benutzt, so dass wir so gut wie sicher sein konnten, dass und bei unserem seltsamen Wettkampf niemand stören würde.

Wir stellten unsere Räder ab.

Martha ging dann voran und stemmte das große hölzerne Tor auf. „Na komm du Feigling oder machst du dir gerade in die Hosen.“

Sie konnte es nicht lassen mich zu provozieren. Sie hatte es geschafft, mich derart in Rage zu bringen, dass ich mich mit geballten Fäusten in die Mitte der Scheune begab. Dort herrschte trotz des sonnigen Tages ein schummriges Licht. Es roch nach getrocknetem Stroh und alten Seilen. Die rostigen Ketten für die Pferde- und Ochsengespanne früherer Tage hingen jetzt nutzlos herab. Es war ein schauriger und doch heimeliger Ort. Still nahm ich seine Atmosphäre auf.

Nach einer kurzen Weile unterbrach Marthas Stimme meine diese Eindrücke:

„ Zunächst zu den Regeln, mein kleines Bübchen“ – sie konnte es offenbar nicht unterlassen, mich ständig zu demütigen – „kein Beißen und kein Kratzen, verstanden. Und bevor wir beginnen, sollten wir unsere Sonntagskleider ausziehen, um uns beiden Ärger zu ersparen.“

Dem konnte ich nur zustimmen, denn die Drohung meiner Stieftante war mir noch in Erinnerung.

Nachdem ich mich bis auf meine Boxershorts ausgezogen hatte, wartete ich gespannt darauf, was Martha tun würde.

Ohne jede Scham zog sie ihr Kleidchen aus und was ich dann zu sehen bekam verschlang mir den Atem. Martha trug weiße Spitzenunterwäsche, einen bezaubernden BH, der ihre Brüste geradezu provozierend zur Geltung brachte, ein seidener Slip spannte über ihre breiten Hüften und, um den ganzen noch die Krone aufzusetzen, trug sie statt einer Strumpfhose einen Hüftgürtel mit Strapsen. Wie gebannt sah ich zu ihr hin.

Martha musste kichern, denn ihr war nicht verborgen geblieben, dass mich diese Szene sehr erregte. „Aber mein süßer kleiner, dummer Junge, ich dachte du bist zum Kämpfen hier und nicht, um mein gehorsamer Liebhaber zu sein. Wenn du aufgibst und schön brav alles machst, was ich von dir verlange, dann sag es jetzt und ich werde dich verschonen“ sprach Martha mit einem, für meinem Geschmack, unverschämten Unterton.

Das war eindeutig zu viel; jedenfalls für mich. Also begab ich mich auf die Tenne und wartete auf meine fiese, wenn auch hübsche und adrette Feindin.

Die Holzbretter knarrten als wir und beide gegenüber stehend belauerten. Hier ein Greifen, dort ein Schubsen, aber der Kampf hatte noch nicht angefangen. Wie belauerten uns.

Weil ich befürchtete, wegen meiner schlechten Kondition und meines leeren Magens, der mich allmählich schwindelig machte, auf lange Sicht den kürzeren zu ziehen, ergriff ich die Initiative.

Und weil dem Tapferen das Glück gehört, bekam ich Martha zu fassen. Ziemlich verdutzt, musste sie zur Kenntnis nehmen, dass ich sie fest am Handgelenk ergriffen hatte, sie nach vorne zog, und über mein gestelltes Bein zum Fallen brachte.

„ Gewagt, gewonnen“ dachte ich, sie lag schließlich am Boden.

Auf einmal traf mich ein harter Schlag in meiner rechten Kniehöhle. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wie ein Klappmesser knickte ich ein und ging kraftlos auf die Knie. Geschwind hatte Martha sich erhoben, hinter mich gestellt und nahm mich in den Schwitzkasten. Ihre Kraft war beeindruckend und ich war von der erstaunlichen kraft ihrer Arme überrascht. Mir gelang es jedoch ihre linke Hand zu fassen zu bekommen. Mit all meiner Kraft bog ich ihren kleinen Daumen nach hinten, so dass sie ihren Griff lösen musste.

Jetzt war wieder Waffengleichheit hergestellt. Schwer atmend standen wir uns gegenüber. Mir ging allmählich die Luft aus und ich beschloss meine zunächst erfolgreiche Strategie weiter zu verfolgen: Überraschungsangriff.

Wie einfältig von mir.

Als ich auf Martha zu stürzte, nahm sie einfach meinen Schwung mit, gab mir noch eine Schubs und ich landete zunächst krachend an der Wand der Scheune und als ich umfiel umschlossen meinen Hals die Schenkel Marthas. Wie ein Schraubstock hatte sie mich nun genau da, wo sie mich haben wollte.

Dieser Demütigung nicht genug beschimpfte sie mich: „Was hab ich mir denn da gefangen zwischen meinen Beinen. Einen schwächlichen kleinen Jungen, der meint mit einem zarten Mädchen gegen ihrem Willen schweinische Dinge treiben zu können. Ein pralles Schwänzchen zu haben und ihr frech entgegen strecken zu können. Unverschämtes Schweinchen, klatsch!“

Diese Ohrfeige hatte mehr als gesessen. Zwischen ihren Schenkeln kam ich mir so klein und unbedeutend vor. Aber irgendwie war es auch aufregend. Wieder sauste eine Ohrfeige auf mich hinab. Dann griff sie meine Brustwarzen und sagte: „Da sind ja kleine Titten und einen fetten Arsch hast du ja auch noch. Du könntest doch glatt als eine Dienstmagd durchgehen. Nur ein paar Kleider und ein Kopftuch. Die Burschen im Dorf würden dich mögen und es dir besorgen.“

Immer fester drückte Martha mit ihren Schenkeln zu. Ich konnte kaum mehr verstehen, wie sie mich beschimpfte, als ich meine letzte Kraft aufnahm, meinen Kopf wendete und in die Innenseite ihre Oberschenkels biss. Mit einem lautem Aufschrei ließ sie mich frei und ich jappte nach Luft.

Benommen stand ich nach einer kleinen Weile auf und beugte mich zu der unter mir liegenden, winselnden Martha hinunter. Sanft meinte ich zu ihr: „Unentschieden, einverstanden ?“

Der Schlag in meinen Schritt raubte mir die Sinne. Wie ein nasser Sack fiel ich auf den Bretterboden der Tenne.

Als ich wieder aufwachte, tat mir alles weh und ich konnte weder die Beine noch die Arme bewegen. Feste Stricke waren um meine Gelenke geschwungen. Meine Arme waren auf dem Rücken gefesselt und nach oben gezogen. Vornüber gebeugt harrte ich der Dinge, da ich kein Anzeichen von Martha oder irgend jemand wahrnehmen konnte.

Es war für mich schrecklich. Allmählich hatte ich kein Gefühl mehr in meinen Gliedern, der Hunger und der Durst wurden immer schlimmer und ich war verzweifelt.

Aber was war das.

Ich schaute an mir runter und konnte es nicht fassen. Martha hatte mir ihre Unterwäsche angezogen, den Büstenhalter, die Strümpfe, den Hüftgürtel und der Slip hielt meinen immer noch Steifen gerade mal so im Zaum.

Tränen rannen mir ungewollt über das Gesicht. Ich war so weit unten, wie ich es bisher nicht kannte. Stolz gehörte der Vergangenheit an. Also bettelte ich, wie abgemacht: „Liebste Martha, ich habe verloren und erkenne deinen Sieg an. Ich will dein Diener sein und alles für dich machen, dir gehorchen, aber bitte schneide mich los...!“

-Stille-

Ich suchte nach einem Zeichen von ihr, aber vergebens. Sie ließ mich schmoren, bestenfalls.

Das Warten und die Stille wurden immer unerträglicher. Ich konnte nicht anders, meine Beherrschung war dahin. Hemmungslos fing ich an zu weinen.

Hände auf meinem Gesicht, die meine Tränen wegwischten. „Dumme kleine Dienstmagd“ sagte Martha „du hast die Regeln gebrochen und mich gebissen, dafür wirst du deine Strafe erhalten. Du bekommst jetzt fünf Schläge mit dieser frisch geschnittenen Weidenrute auf deinen fetten Arsch. Aber erst, wenn du mich darum bittest“ stellte sie schelmisch fest und begann mich langsam zu umrunden Spielerisch ließ sie dabei die Rute immer wieder durch die Luft surren.

Das konnte doch nicht war sein, dachte ich. Jetzt ist sie völlig verrückt geworden. Dementsprechend antwortete ich ihr: „Du spinnst wohl, ich werde dich auf keinen Fall auch noch darum bitten dass du mich verhaust. Im übrigen werde ich ohnehin der Stieftante alles erzählen, dann kannst du einpacken.“

Der Gedanke gefiel mir. Ich hatte ohnehin einen Hang zum Petzen, was mir bisher keine Freunde eingebracht hatte. Aber die ‚fiese’ Martha anzuschwärzen, würde mir ein diebisches Vergnügen bereiten.

Meine Ankündigung ließ Martha die Zornesröte ins Gesicht steigen.

„ So hältst du also deine Versprechen, du Widerling. Na dir werde ich helfen“ fauchte sie und zog mir die versprochenen fünf Hiebe mit der Rute erbarmungslos über meinen Hintern, dass es mir schon wieder die Tränen aus meinen Augen trieb und schrie wie am Spieß.

Als sich mein Gejammer und Gezeter allmählich legte, fragte mich Martha ungerührt, ob ich nun bereit bin, sie um die Gnade der fünf Schläge zu bitten. Wie hundsgemein sie doch sein kann dachte ich, aber ich war nicht dumm, denn, wenn ich tat, was sie von mir verlangte, dann müsste sie mich, unserer Abmachung nach frei lassen. Also machte ich es:

„ Liebste Martha, bitte bestrafe mich mit fünf Schlägen der Weidenrute“ und übermütig fügte ich an „aber bitte ordentlich feste, damit ich noch lange an meine Sünden denken muss.“

Das ließ sich Martha nicht zweimal sagen und schon sausten die fünf Hiebe schmerzhaft auf meinen Hintern. Sie waren jedoch nicht so gemein, wie die vorherigen, was ich dankbar zur Kenntnis nahm.

Dann nahm sie mein Schwänzchen in ihre Hand und begann mich zu wichsen. Ich konnte mich dagegen nicht wehren, auch nicht gegen die Erregung, die immer stärker in mir aufstieg.

„ Na also, geht doch“ stellte Martha süffisant fest „dennoch hast du eine weitere Lektion verdient, mein Lieber. Du warst mir zu frech.“ Zu meiner Überraschung nahm Martha einen weiteren Strick und fesselte meine Beine aneinander. Als sie fertig war, zog sie meine männliche Unterwäsche unter ihrem Kleid an und löste meine Handfesseln, so dass ich wegen meiner inzwischen gefesselten Beine vornüber auf den Tennenboden fiel. Sie gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und sagte im Herausgehen „bis später, mein Kleiner.“

Ich brauchte mindestens eine Viertelstunde bis ich die Knoten der Stricke gelöst hatte. Als ich meinen Anzug über die Unterwäsche Marthas angezogen hatte, stellte ich fest, dass er völlig ruiniert war. Na dafür würde ich mir von der Stieftante noch einige Backpfeifen einbringen, wenn es mir nicht gelänge, die Schuld auf Martha zu schieben. Schließlich hatte sie mir ja die ganze Sache eingebrockt.

Als ich aus der Scheune heraus trat, war Martha freilich schon lange fort. Eine weitere Gemeinheit hatte sie mir angetan. Martha hatte die Luft aus meinen Reifen gelassen und ohne Luftpumpe trat ich den Heimweg fluchend und vor allem schiebend an.

Na warte, dachte ich. Dir werde ich eine feine Suppen zu Auslöffeln einbrocken.

Als ich dann endlich am Hof meiner Stieftante angekommen war, musste ich feststellen, dass Martha nicht nach hause gegangen war, sondern schnurstracks zu meiner Stieftante. Mit mulmigen Gefühl betrat ich die Wohnküche. Die beiden saßen auf dem Kanapee. Martha hatte ganz verweinte Augen und sah mich verstohlen an. Wie raffiniert dieses Biest doch war. Welches Ammenmärchen sie meiner Stieftante wohl erzählt haben mag ?

Ein Blick in das Gesicht meiner Stieftante verhieß nichts Gutes. Oberflächlich besehen war es ruhig, aber in ihren Augen konnte ich erkennen, dass sie innerlich kochte.

„ Zieh dich aus“ sagte sie mit bebender Stimme „sofort“.

Hatte ich richtig gehört ? Ich sollte mich vor den Beiden entblößen !

Ich musste ziemlich belämmert und verwirrt drein gesehen haben. Denn meine Stieftante stand auf, ging festen Schrittes zu mir und verabreichte mir eine saftige Ohrfeige.

Als ich wie verdattert, mein Hemd aufknöpfte und den Gürtel meiner Hose löste, hielt sich meine Stieftante die Hand auf den Mund und schüttelte erbost ihren Kopf, als sie mich in Marthas Wäsche sah. „Dann hat das arme, arme Mädchen doch Recht. Ich wollte es zunächst nicht Glauben, dass mein Neffe ein perverses Schwein ist. Aber das ist der Beweis. Ein unschuldiges Mädchen zu zwingen, sich aus zu ziehen, damit du deine dreckigen Gelüste an ihrer Unterwäsche befriedigst und sie auf teuflische Weise mit deinem lüsternen Saft besudelst.“

„ Aber liebe Tante“ versuchte ich ihre Rede zu unterbrechen, aber sofort unterband es die Tante mit ein paar saftigen Ohrfeigen, die mich verstummen ließen. Ich war so frustriert, dass mir die Tränen über mein Gesicht flossen.

„ Deine Krokodilstränen können mich nicht rühren, du Lustmolch. Los zieh dich ganz aus und gehe auf die Knie, oder willst du noch mehr Backpfeifen von mir haben. Noch ein Wort von dir und ich hole den Ochsenziemer“

Nein, das wollte ich auf keinen Fall, weil meine Stieftante eine saubere Handschrift hatte. Ich tat, wie mir geheißen und kniete mich nackt in die Mitte der Wohnküche auf den Dielenboden. Zu meinem Erschrecken musste ich feststellen, dass mich diese erniedrigende Behandlung sehr erregte und mein kleiner Mann zu seiner vollen Größe angewachsen war. Meiner Tante blieb das nicht verborgen.

„ Was für ein abscheulicher Mensch du doch bist. Ein Schwein eben. Also Martha, hol einen Strick, damit wir ihn gefesselt zu seines Gleichen bringen können. Martha gehorchte. Ich meinte in ihrem Gesicht erkennen zu können, dass dies auch ihr zu weit ging. Aber ihr Scherz hatte nun eine Eigendynamik. Die Tante war sehr erbost und Martha wollte lieber, dass ich Tantes Zorn abbekäme als sie. Also tat sie, wie es ihr befohlen wurde und fesselte meine Hände auf den Rücken und schlang mir einen weiteren Strick um meinen Hals.

„ Fertig“ sagte sie kurz und meine Tante ergriff sogleich meine Halsleine und zog mich unerbittlich aus der Wohnküche in Richtung des Schweinestalles.

Bestimmt zog mich meine Tante in den Stall.

Die Nacht war sehr unangenehm. Es war kalt, aber die einzig verbliebene Sau namens Else munterte mich mit ihrer Gegenwart und ihren freudigen Grunzen ob meiner Gesellschaft ein wenig auf.

Diese Strafe hatte gesessen. Als mich am nächsten Morgen meine Tante befreite und mich fragend ansah, entschuldigte ich mich artig und unterwürfig, was ihr anscheinend gefiel.

Martha sah ich für den Rest der Ferien nicht mehr. Zu sehr schämte ich mich, so dass ich es vermied, ihr über den Weg zu laufen.

Meine Tante versuchte ich zu besänftigen, indem ich ihr im Haushalt so gut, wie ich nur konnte, half. Ihr Urteil über meine Person war jedoch gefallen. Sie hielt mich für einen perversen Lüstling, der sich an jungen Mädchen vergriff. Also sperrte sie mich für den Rest meiner Ferien nach dem Abendbrot bis zum nächsten Morgen in mein Zimmer ein. Ich fand dies zwar erniedrigend, vertrieb mir dort jedoch die Zeit mit mir selbst. Die Gedanken und vor allem meine Hände waren ja frei.


II. Lehrjahre

1. Träume verfliegen

Kurz danach hatte ich mein Abitur mit einer eins vor dem Komma in der Tasche, als das Schicksal mit aller Gewalt auf mich einschlug.

Meine Eltern wurden auf der Fahrt zu meiner Abiturfeier in einen Verkehrsunfall verwickelt. Ein stockbesoffener Fahrer rammte ihren Wagen.

Beide waren sofort tot.

Die Zeit vergeht und dreht das Rad des Lebens wie das Wasser das Mühlrad.

So ist das Leben der Menschen. Einige Freuden, durch unvergesslichen Kummer schnell zerstört.

Heiße Tränen liefen mir über mein Gesicht. Ich betrachtete die an mir vorbei ziehende Landschaft aus dem Fenster. Der Bummelzug schleppte sich von Ortschaft zu Ortschaft. Ich war verzweifelt. Mein Vater, Gott hab ihn selig, hatte unser ganzes Vermögen verspekuliert und alles was mir jetzt gehörte, war meine Kleidung, die ich trug.

Ich war auf dem Weg zu meiner Stieftante. Sie hatte sich bereit erklärt, mich aufzunehmen. Obwohl es wohl der letzte Ort war, an den ich zurück kehren wollte, mir blieb nichts anderes übrig, wenn ich nicht in der Gosse landen wollte.

Am Bahnhof der Kreisstadt angekommen, sah ich mich um. Keiner war gekommen, um mich abzuholen. Ich wartete noch eine Stunde und machte mich danach zu Fuß auf, das Dorf meiner Tante zu erreichen, denn eine Busverbindung existierte nicht. Es waren 17 Kilometer die ich vor mir hatte. Tapfer nahm ich meinen Koffer auf und beschritt die Landstraße.

Kein Wagen war an mir vorbei gekommen. In dieser Gegend sagten sich Fuchs und Hase Gute Nacht.

Endlich erreichte ich den Rand des Dorfes. Meine Füße taten entsetzlich weh und ich bekreuzigte mich als ich das Anwesen meiner Stieftante erreichte. Nach meinem Klopfen öffnete sie nach einer Weile die Tür und schickte mich sogleich auf mein altes Zimmer. Weder ein Willkommen noch ein Wort des Trostes erhielt ich von ihr. Aber das war mir egal, nur Martha hätte ich gerne gesehen, warum wusste ich auch nicht.
 
Das Verhältnis zu meiner Tante blieb kühl. Sie behandelte mich korrekt, aber ohne irgendeine Spur von Zuneigung. Obwohl ich versuchte durch mein Benehmen und die Mitarbeit in ihrem Haushalt ihre Gunst zu gewinnen, vermittelte sie mir immer das Gefühl unwillkommen und unerwünscht zu sein. Nur ihr Pflichtgefühl schien sie davon abzuhalten, mich vor die Tür zu setzen. Ich war jedoch in jeder Hinsicht von ihr abhängig, vor allem finanziell.

Aber was sollte aus mir werden. Hier im Dorf gab es für mich keine Zukunft. Ich hatte andere Pläne. Mit meinem exzellenten Abitur wollte ich an die Uni und Jura studieren. Ja, das wäre fein. Und wenn ich dann mein Studium und mein Referendariat abgeschlossen hätte, dann würde ich Richter werden.

Das waren meine Träume. Ich beschloss darüber mit meiner Tante zu sprechen, denn ohne ihre Unterstützung konnte ich meine hochtrabenden Pläne vergessen. Sorgsam wartete ich einen Tag ab, an dem die Laune der Tante ein wenig besser war und trug ihr mein Anliegen vor:

„ Liebste Tante. Wie du sicher weißt, habe ich ein recht ordentliche Reifeprüfung erreicht. Deswegen habe ich mir gedacht, dass ich aus meinen Leben etwas mache und die Rechte gerne an der Universität studieren würde.“

Ich hielt meine Rede kurz an und versuchte im Gesicht meiner Tante zu erkennen, was sie von meiner Idee hielt Ihre schmalen Lippen waren zusammen gepresst und ich verspürte, ihre innere Anspannung. Ob es jedoch Freude, Ärger oder eine andere Gefühlsregung war, konnte ich nicht erahnen. Also fuhr ich fort:

„ Ich habe mir schon eine hervorragende Universität ausgesucht und könnte ein kleines Zimmerchen in der Stadt anmieten. Sicher es kostet ein wenig, aber ich verspreche dir, liebe Tante, so schnell wie möglich zu studieren, um dir dann, wenn ich einen ehrbaren Beruf ergriffen habe, dir jeden Pfennig, mit Zins und Zinseszins zurück zu zahlen. Ich weiß, dass ich arm bin wie eine Kirchenmaus, aber ich flehe dich an und appelliere an deine Güte und an deine Großzügigkeit.“

Flehentlich sah ich sie an und wartete auf ihre Antwort.

Aber was war das. Auf einmal fing meine Tante herzhaft zu lachen an. Sie schlug sich mit ihren Händen auf  ihre Schenkel und konnte ihre Freude gar nicht mehr unterdrücken. Tränen traten ihr aus den Augen und ich war glücklich, hatte ich doch mit so einer freudigen Reaktion nicht gerechnet.

„ Meine allerliebste Tante“ rief ich frohlockend „lass dich umarmen, damit ich dich an mein furchtsames herz drücken kann“ und schon ergriff ich sie um mich an sie zu drücken.

Eine saftige Ohrfeige auf meiner Wange brachte meine Jubelstimmung abrupt zum Ende. Böse auf mich schauend, fauchte meine Tante:

„ So so, das perverse Bübchen will ein angesehener Herr werden und das ausgerechnet auf meine Kosten. Studieren will er und seine Tante soll brav zahlen.

Ich weiß genau, was du für einer bist, ein fauler Hundsfott, ein kleiner geiler Bursche, der gerne Mädchenkleider trägt und sich an den Frauen vergreifen möchte.“

Mein Erstaunen aufgrund dieser unerhörten Rede und meinen dazu gehörigen offenen Mund, kommentierte meine Tante mit einer Salve von Ohrfeigen auf mein Gesicht. Erst als ich meine Arme schützend vor mir hielt und schluchzend meinen Kopf in meinen Schoß grub, hörte sie auf. Wieder lachte sie und keifte:

„ Da hab ich ja einen schönen Neffen. Eine Ausgeburt der Sünde, liederlich in seinen Gedanken und Handeln, die Nase hoch in die Welt streckend wollend, wie ein feiner Herr. Aber das sag ich dir, du wirst erst ein Mal lernen hart zu arbeiten. Ein ordentlicher Mensch muss aus dir gemacht werden und dafür werde ich sorgen.“

Ihre harten Worte hämmerten in meinem Kopf. Ich schämte mich noch immer wegen des Vorfalles mit Martha und weinte; bemitleidete mich wegen meiner geplatzten Träume. Ach wie hartherzig war nur meine Tante und jetzt spürte ich, dass ich sie fürchtete. Um so schlimmer, dass ich völlig von ihr abhängig war.

„ Studieren will der kleine Herr“ fuhr sie fort „in die Lehre werd ich dich schicken. Schneider wirst du werden oder sollte ich besser sagen Schneiderin. Heul nur weiter und beweine dein Schicksal, denn eines kann ich dir sagen ein Zuckerschlecken wird es für dich nicht werden.

Meine liebe Freundin, die Schneidermeisterin Frau Schwarz in der Kreisstadt hat sich aufgrund meiner Bitte gnädig bereit erklärt, die in die Lehre zu nehmen.

Du wirst dich dort gut führen oder ich komme mit den Stock und werde es dich lehren, brav und züchtig zu sein. Aber das wird wohl nicht nötig sein, denn Frau Schwarz ist nicht so gutherzig und nachsichtig wie ich. Sie wird dir Manieren beibringen, da kannst du dir sicher sein. Und jetzt geh ins Bett, ich will dich nicht mehr sehen. Morgen werden wir in aller Herrgottsfrühe mit dem Gespann in die Stadt fahren und ich werde dich bei ihr abliefern.“ 

Was für Aussichten ? Zunächst hielt ich es jedoch für besser zu gehorchen. Im Bett angekommen – es war noch viel zu früh, um zu schlafen, so dass ich meinen Eindrücken und Gedanken nachging.

Das böse Tantchen übertrieb bestimmt. Die Schneidermeisterin war sicher nicht so ein Biest wie sie und schließlich war es ja auch nicht verkehrt ein ordentliches Handwerk zu erlernen. Handwerk hat eben goldenen Boden und ich beschloss, wie ein tapferes Schneiderlein, mein Glück zu machen. Wenn ich dann die ausreichende Summe beisammen hätte, dann könnte ich immer noch Jus studieren und Richter oder Advokat werden, ein angesehener Herr eben, zu den man aufschaut und den man respektiert. Dann sollte meine Tante sehen, die alte Vettel, was für eine Fehlentscheidung sie jetzt getroffen hatte.


2. Die Meisterin

Im Morgengrauen weckte mich meine Tante. Ohne ein Frühstück bestieg ich mit ihr den Wagen und die Rösser trabten an. Es war ein kalter Morgen. Aus den Nüstern der Pferde dampfte der Atem.

Seltsam gespenstisch zog die karge Landschaft an mir vorbei. Das regelmäßige Klappern der Hufe wiegte mich wieder in einen unruhigen Schlaf. Die Träume von starken, herrschaftlichen Frauen begannen meine Seele einzunehmen und ich warf mich in meinem  Schlaf hin und her. Zartbitter war meine Sehnsucht bei den Gedanken an die Frauen. Ach diese göttlichen und vollkommenen Wesen, so sehr viel mehr wussten sie von dem Ganzen, was uns Männern für immer verschlossen bleiben wird.

Verschlafen öffnete ich meine Augen, wir waren in der Kreisstadt angekommen. Ich nahm mein kleines Köfferchen, in dem sich meine Halbseligkeiten befanden, und folgte meiner Tante zu einer Haustüre, die sich nach dem Anklopfen meiner Tante öffnete.

Eine großgewachsene stattliche Frau stand im Türrahmen und nahm meine Tante herzlich in den Arm. Die beiden Frauen beachteten mich gar nicht. Sie unterhielten sich und ich hatte still zu sein und abzuwarten, das spürte ich genau.

Nach geraumer Zeit wandte sich meine Tante zu mir.

„ Ich will es gar nicht verhehlen, wie froh ich bin, dich endlich los zu werden. Ich kann dich nicht ausstehen. Du bist eine ständige Provokation in meiner Gegenwart. Agathe wird sich sicher besser um dich kümmern, da bin ich mir sicher...“

Meine Tante konnte ihr perfides Gekicher nicht unterdrücken und lachte laut los, wohl wissend was mich bei Agathe Schwarz erwarten würde. Dann ging sie von dannen, ohne mich eines Blickes zu würdigen.

Verwirrt schaute ich auf meine neue Bezugsperson, die Schneidermeisterin Agathe Schwarz. Groß war sie, ein wenig üppig und wohl dreißig Jahre älter als ich. Obwohl sie offenbar sehr drall war, zwängte sie sich in ein eng anliegendes dunkles Kleid, dessen Saum bis zum Ansatz ihrer Stiefeletten reichte. Und die hatten Absätze, das kann ich ihnen sagen, verehrter Leser.

Wie ein Winzling kam ich mir ihr gegenüber vor. Sie auf der Treppe mit ihrer imposanten Statur und ich unter ihr aufschauend.

Trotz meiner Furcht beschloss ich, ihr offen gegenüber zu treten .

„ Einen schönen guten Tag Fräulein Agathe. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen. Ich denke wir können beide voneinander lernen“ brachte ich ein wenig frech heraus, ging auf sie zu und reichte ihr meine Hand.

Das war für Frau Schwarz zu viel. Ohne mit der Wimper zu zucken, packte sie den frechen Burschen an den Haaren, griff fest zu und haute ihm mit der anderen Hand die saftigste Ohrfeige seines Leben herunter. Der Knabe strauchelte, aber die Meisterin behielt ihre Hand fest in seinen Haaren und zog ihn ins Haus.

Jetzt schüttelte sie ihn kräftig durch und gerade als er anfangen wollte zu schreien stopfte sie ihr gebrauchtes Taschentuch in seinen Mund.

„ Ein freches Bürschchen habe ich mir da in mein Heim geholt. Aber mit solchen Rotzgören habe ich viel Erfahrung. Du wirst nicht die Erste sein, die sich meiner Knute beugt.“ Sprach sie erbost.

Meine Gegenwehr, mit all der Kraft, die in meinem Körper steckte, machte ihr offenbar nichts aus. Wie ein Schraubstock hielt ihre Hand meine Arme fest im Griff. Mit der anderen löste sie ihr Haarband und fesselte so meine Hände auf meinen Rücken, währenddessen ihre nun offenen, langen schon etwas ergrauten Haare mein Gesicht kitzelten.

Nachdem sie mich mit dem Hintern nach oben auf ihren Schoß platziert hatte, erklärte sie mir die Regeln unserer zukünftigen „Zusammenarbeit“:

„ So mein Lieber, das gefällt mir schon besser. Wie mir deine Tante zugesteckt hat, liebt es der Herr“ dabei musste sie herzhaft Lachen „in Damenhöschen herum zu laufen. Das ist dein Glück, denn in meinem Haushalt werden Männer nicht geduldet Also passt es hervorragend, dass du gerne Mädchen- und Frauenkleider trägst“

Ich dachte, ich höre nicht richtig War ich denn bei einer Verrückten gelandet. Ich war doch ein Mann und die blöde Episode mit Martha hatte ich fast schon vergessen, außerdem war es ja nicht freiwillig, dass ich deren Kleidung getragen hatte. Also spuckte ich das Taschentuch aus und strampelte mit den Beinen, um von ihrem Schoß herunter zu kommen. Meine Gegenwehr schien ihr überhaupt nicht zu gefallen. Sie schupste mich auf den Boden und verließ den Raum.

Gerade als ich versuchte, mich mit den am Rücken gefesselten Händen zu erheben, war sie zurück gekehrt und packte mich am Schlafittchen. Mit einer Leichtigkeit, die mich erstaunte und zugleich beklommen machte, zerrte sie mich wieder auf ihren Schoß und bändigte mit einem mitgebrachten Strick meine ehemals strampelnden Beine.

Aber was war das, kalten Stahl fühlte ich meine Hosenbeine entlang fahren. Mit der Geschicklichkeit der Schneidermeisterin, schnitt sie mir mit einer Schere meinen kostbaren, einzigen Anzug entzwei, bis ich völlig nackt war.

„ So, das ist erst der Anfang“ sprach sie sehr bestimmt und keinen Widerspruch duldend. „jetzt gehörst du mir mein Kleiner. Wieder und wieder klatschte nun ihre Hand auf meinem feisten Hintern.

Ach es wollte gar nicht aufhören. Frau Schwarz schien es gerade eine Freude zu sein meinen inzwischen roten Hintern mit ihrer flachen Hand zu bearbeiten. Erst als ich nur noch wimmerte und völlig aufgelöst war, hörte sie endlich auf. Wie sehr hatte sie mich gedemütigt, Aber ich war voller Angst und mein Widerstand war gebrochen.

„ Josefa, komm sofort zu deiner Meisterin“ schrie Frau Schwarz „hol dir den Spitzbuben ab und stecke ihn in seine neuen Kleider.“ Es dauerte gar nicht lange, als eine klein gewachsene, pummelige junge Frau erschien.

„ Meisterin, sie haben mich gerufen“ sagte sie leise.

„ Ja, nimm dieses Häufchen Elend mit und mach ihn mit den Gepflogenheiten des Hauses bekannt. Er ist unser neues Lehrmädchen., stör sich bitte nicht daran, dass er unten herum anders ist, als wir Frauen. Wir werden es so gut es geht ignorieren und ein gutes und braves Lehrmädchen aus ihm machen. Nun nimm ihn endlich weg, ich bin ihm überdrüssig. Weise ihn ein und wehe“ sprach sie zu mir gewandt „ich höre auch nur eine Beschwerde von meinem Personal, dann gnade dir Gott, denn dann werde ich mich richtig mit dir beschäftigen. Hast du verstanden ?“

„ Ja, Frau Schwarz, ich habe verstanden“ antwortete ich, aber schon kassierte ich eine saftige Ohrfeige.

„ Du hast mich gefälligst Meisterin zu nennen, Lehrmädchen!“ sagte sie böse.

 „ Ja Meisterin, ich habe verstanden“ korrigierte ich mich.

Ich war sehr froh aus den Händen der strengen Frau entlassen zu werden, als mich Josefa an den Haaren packte und mich aus dem Zimmer zog. Solch eine Erniedrigung hatte ich in meinem ganzem Leben noch nicht erfahren. Aber was sollte das heißen, ein Lehrmädchen zu sein. Ich war doch ein junger Mann, mit all seinen Sehnsüchten und Begierden.

Josefa führte mich Treppe hinauf in meine neue Kammer. Ich starrte sie an. Sie war eine herbe Schönheit, ließ sich aber nicht auf meinen Blickkontakt ein. Ich war immer noch an meinen Händen gefesselt, so dass ich nur darauf warten konnte, was als nächstes geschehen würde.

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